LODOVICO CARDI - DE



LODOVICO CARDI “DER CIGOLI”
MALER UND ARCHITEKT


Lodovico Cardi ist am  21. September 1559 in Cigoli geboren, was ihm auch seinen Beinamen verliehen hat. Noch in jungen Jahren zog er zuerst nach Empoli und anschließend nach Florenz, wo er in der Werkstatt von Allori (als Nachfolger von Bronzino) und an der Accademia ausgebildet wurde.
Er ließ sich in Florenz nieder und war unter anderem Schüler von Bernardo Buontalenti, dem Architekten am Hof der Medici. Von seinen Zeitgenossen als der Correggio der Toskana betrachtet, gehörte er zu den den bedeutendsten Vertretern des Manierismus und schuf Werke von unbestrittenem Wert.
In den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts führten ihn einige wichtige Aufträge nach Rom, wo er am Bau des Petersdom mitwirkte (er beteiligte sich an der Ausschreibung zur Gestaltung der Fassade). Außerdem malte er für berühmte Auftraggeber wie z.B. die Borghese und die Massimi – die gleichen von Caravaggio – und bemalte die Kuppel von Santa Maria Maggiore mit Fresken. Gleichzeitig hielt er Vorlesungen an der Accademia di San Luca, unterhielt Briefwechsel mit Galileo Galilei und bestätigte über die Malerei die Thesen des mit ihm befreundeten Wissenschaftlers.
Lodovico Cardi starb am 8. Juni 1613 in Rom, wenige Wochen nachdem er eine der erstrebenswertesten Anerkennungen in seinem Beruf erhalten hatte, nämlich den Titel ‘Ritter des Malteserordens’. Er wurde in der  Kirche San Giovanni de’ Fiorentini in Rom begraben, der Leichnam wurde aber bald nach Florenz in die Kirche San Gaetano überführt.
Seine Werke befinden sich in den wichtigsten Museen und Galerien der Welt, unter anderen den Uffizien, der Palatinischen Galerie, dem Ermitage, dem Louvre wie auch in vielen Städten in der Toskana (San Miniato, Montopoli Val d’Arno, Pontedera, Pisa, Florenz, Massa, Lucca, Livorno, Empoli, Colle Val d’Elsa, Grosseto, Pistoia, Figline Valdarno, Cortona und Arezzo), aber auch außerhalb der Toskana wie in Forlì, Rom und Neapel. Auf internationaler Ebene sind seine Werke in Stockholm, Wien, Budapest, Sankt Petersburg, Paris, Washington und Leipzig ausgestellt.
Die im Ermitage in Sankt Petersburg aufbewahrte ‘Beschneidung’ erscheint in Alexander Sokurovs Film ‘Russische Arche’ , die ‘Anbetung der Heiligen drei Könige’ dagegen in Stanley Kubricks Barry Lyndon.